Es gibt so
viele Dinge die ich erzählen will..aber es sind ganze fünf Monate verstrichen
und ich beginne zu vergessen und bereuen, dass ich das hier nicht eher geschrieben
habe. Ich bin mir nicht ganz sicher was das hier für ein Text wird..da meine
Gedanken einfach kreuz und quer laufen, ich ehrlich nicht theatralisch
schreiben möchte und das ganze hier ja mehr oder weniger mein Tagebuch ist :p
Ich kann
nicht einmal mehr genau sagen wann wir zurück nach Hastings kamen, aber es war
jedenfalls nachdem wir in Palmerston North auf den Kürbissfeldern arbeiteten.
Es schien alles darauf hinaus zu deuten, dass wir die kommenden Monate in
dieser Stadt bleiben sollten um zu arbeiten. So geschah es dann unglaubwürdiger
Weise auch ^^
Der Ort an
dem wir hier wohnen heißt „Stock Road“ und die ersten Tage die wir hier
verbrachten waren unerträglich heiß. Dort gibt es bewohnbare Caravane, Mietzimmer,
Zelte etc.. Das Hauptgebäude ist eine simpel umgebaute Scheune mit großer Küche,
einigen Duschmöglichkeiten und einer Art Wohnzimmer. Dieses wird hauptsächlich
von indischen Arbeitern bewohnt, da die ganze Jobvermittlung und auch sogut wie
alle Arbeitgeber aus Indien stammen. Die Indische Mafia sozusagen ..... Hahaha
ich weiß noch genau wie wir uns ekelten als wir dieses Gebäude zum ersten mal
betratetn. Ich wollte mich nicht einmal auf die Couch setzen, so abscheulich
war es und wir kochten uns China Nudeln auf einer der verrußten Feuerstellen.
Die ersten 3 Wochen schliefen wir wie gewohnt zu dritt im Van, quälten uns früh
morgens in eises Kälte aus unseren Schlafsäcken, um im Kofferraumchaos unsere
Arbeitskleidung herauszukramen und zu den Plantagen zu fahren..
Eines
Nachts wurden die Uhren umgestellt, sodass der Zeitunterschied zu Europa nicht
mehr 12 sondern nur noch 10 Stunden betrug. Mein Handy verdrehte das natürlich
sehr elegant und wir machten uns früh um 4 statt um 6 fertig für die Arbeit ^^
oh man..
Wir arbeiteten sogut wie überall und lernten
logischer Weise eine Menge neuer Leute kennen. Wir lasen Trauben in
großangelegten Vineyards, putzten und sortierten Kürbisse (furchtbarster Job
von allen), pflückten Äpfel, Kiwis und Blaubeeren, sortierten Karotten,
spielten Putzfrau und egratterten
schluss endlich einen zwei monatigen Job im Lilien Packhouse, welcher
unsere letzte Beschäftigung in Hastings sein sollte.
Das waren die letzen Tage der Traubenernte. Einer der besten Jobs, wenn ich so darüber nachdenke. Sonnenschein, fantastische Aussicht, relativ wahnsinnige Erntehelfer hier und dort.. |
Im Hintergrund diese äußerst sachlichen Fotos könnt ihr ein Paar der Kürbis-Bin's sehen. Riesige Holzkisten voller Kürbisse, von denen wir ca 1200 bearbeiten durften.. |
Das ganze ging so über fünf Monate verteilt und nicht alles lief
reibungslos. Oft arbeiteten wir getrennt, manchmal kamen wir dank monsunartigem
Regen erst Nachts Heim oder warteten 5 Stunden um abgeholt zu werden, doch niemand kam. Die Wochen zogen also an uns
vorbei und wir weinten dem schönen Wetter nach während wir auf Arbeit
schufteten und vergeblich über Reisepläne diskutierten. In unserem neuen
Zuhause gesellten sich ab und an andere Reisende hinzu, aber nach langen 5
Monaten waren nur noch Isi, Claudia, Lena, unsere indischen Freunde, ein Kiwi
und meine beiden Lieblingsmaori‘s Daniel
und Andy übrig. Einmal waren wir nach der Arbeit zu einem nahe gelegenen
Wasserfall gefahren, dort konnte man zauberhaft herum klettern und an einem
Seil 6m in die Tiefe springen, um dann in eiseiseiseiseiskaltem Wasser zu
erstarren. Wir aßen Sushi, wie so oft, und genossen die allerletzten Sonnenstrahlen
bevor wir uns auf den Heimweg machten.. wo eine nicht warme Dusche wartete. An den darauf folgenden Wochenenden
versuchten wir Hastings ein wenig zu erkunden, wobei wir uns unzählige Male
verirrten. Diese Stadt sieht einfach
überall vollkommen gleich aus! Selbst nach fast einem halben Jahr fand ich mich
dort einfach nicht zurecht!..
Langsam
wurde es kälter, die Plantagen kahl und der Winter kam. Ich meine natürlich „Neuseeländischer
Winter“, den man nicht wirklich ernst nehmen kann weil nicht einmal Schnee
fälllt. Dennoch wurde es klirred kalt und auch einige..viele Mäuse versuchten
sich in Stock Rd. vor dem Wetter zu verstecken.
Es gab
einige Tage an denen wir keine Arbeit hatten, daher guckten wir in dicke Decken
eingemummelt Filme, kochten und backten, machten einen Ausflug zum ‘Themata
Peak‘, einige Haarexperimente, schlenderten durch Napier und Hastings, waren
Bowling spielen und an unserem freien Ostertag gingen Isi und Ich spazieren und
sammelten 8 kg Pilze!! :D
THEMATA PEAK
Palli + Kitten = Katzenhaare im Bart |
ganz besonders Demon-Isi! die mit ihrem dämonischen Kräften jedesmal einen Strike geworfen hat >.< |
Irgendwann
bekamen wir, wie bereits erwähnt, die Zusage zu unserem Packhousejob, welcher
sich als echt ätzend enpuppte..aber das ist im Grunde nicht dass worauf ich
hinaus wollte. Bis dahin hatten wir noch ca. 2 ½ Wochen Zeit und entschieden einen letzten Trip
zurück Richtung Norden zu machen. Wir fuhren über das East Cape, um dort den
aller ersten Sonnenaufgang des neuen Tages zu sehen und weiter bis nach
Tauranga. Wir reisten den wunderschönen
East Coast Highway entlang, fuhren über die abgelegenen Pfade um Gisborne herum, wo
wir Meere aus golden schimmernden Weizenfeldern durchquerten und unglaublich viele Sterne am nachtklaren Himmel
des Cape’s sahen. Wir schliefen zwei Nächte im Van wobei wir nur Unsinn
anstellten, es kam mir so vor als ob wir schon ewige Zeiten in Hastings
festsaßen! Irgendetwas lief zwar immer schief, aber so viel Spaß wie wir hatte
definitiv kein anderer :D . Wir lachten uns schlapp, als ein Possum in einer derart
komischen Pose in den Himmel starrrend am Fahrbahnrand saß und einfach nur
nachzudenken schien... , außerdem machten wir Pinkelpausen an den unmöglichsten Stellen ^^
und in der Dunkelheit überfuhr ich fast eine Kuh. Nach all diesem Chaos kamen wir
ca. Mitternacht dem Cape endlich nahe und ich sah die trägen Nebelschwaden über
das mondhelle Meer schweben. Weit draußen auf dem Pazifik tobte ein Sturm und
der Himmel war von Blitzen durchzogen..es war alles so irreal. Noch schräger
wurde es dann aber erst, als plötzlich aus dem nichts ein einzelnes weißes
Pferd am Straßenrand stand..mitten in der Nacht, im Mondschein schillernd und
im Nebel wieder verschwindend. Irgendwie kam mir sofort „Der Schimmelreiter“ in
den Sinn und ich war nur noch überraschter, dass ich mich genau an den Bums
erinnerte xD ..Isi dachte das selbe, was uns noch mehr schockierte. Erst einmal
angekommen fanden wir weder andere Menschen, noch einen wirklich guten Platz um
zu schlafen also entschieden wir, dass es das Beste sei über die äußerst
hügelige Wiese so nah wie möglich zum Wasser heran zu fahren. Aber wie
gesagt............. es war Nacht, die Bongo-Scheinwerfer waren ein echter Witz,
aus irgendeinem Grund fuhren wir über einen echt langen Metalldraht, der sich
um das ganze Getriebe wickelte und die Wiese auf der wir dann schliefen war
eine Weide, wie sich am morgen von Kühen umzingelt dann herausstellte.. Aber
das hielt uns natürlich nicht auf.
Kurz nach 6am robbten wir aus dem Auto und gingen
an den verlassenen Strand. Dort beobachteten wir einen so wunderbaren Sonnenaufgang,
dass wir alle wie gebannt dem Spiel der Lichtstrahle zuschauten und schwiegen. Ich weiß auch
nicht, in diesem Moment gingen mir unendlich viele Dinge durch den Kopf, aber es
fühlte sich gut an genau dort zu sein, genau so wie es war. Die ganzen Bilder
in meinem Kopf, Veränderungen, neue Menschen, Menschen die ich vermisse,
Erinnerungen die ich niemals im Leben vergessen werde..einfach viel zu viel. Es
raste alles wie ein Kurzfilm in dem man immer nur sekundenhaft Bilder erhaschen
kann durch meinen Kopf. Ich wünschte mir
das Maria und Paul da gewesen wären..
wir könnten hier so undenkbar viel Schwachsinn anstellen ^^
Umso mehr freu ich mich wenn wir irgendwann
mal wieder da sind, wenn auch nur von unbekannter Dauer. Jedenfalls schnupperten wir noch eine ganze
Weile am Strand rum bis Isi und Ich auf eine Art nicht-genau-definierbaren
Klumpen stießen. Ich meinte es wäre ein Stein, sie meinte es hätte sich bewegt
also ging ich näher heran und waaaahh!.. es war ein echt fetter Seelöwe, der
soeben von uns aufgeweckt wurde. Er fing an zu schrie uns auf Seelöwisch‘ an und
schwabbelte mit einem Affenzahn auf uns zu.
Das war jedenfalls das erste mal, dass wir in Neuseeland Seelöwen sahen
:9
Nach dem
“Frühstück“ versuchten wir weiter zu fahren, als der Van logischer Weise wieder
nicht startete..40 minuten später ging es los. Unterwegs gab es die üblichen
Dinge zu sehen, ihr wisst schon..Kühe am Strand und all solche Dinge.
(natürlich machten wir einige Stopps auf dem Weg zum Cape..es gab unzählige Strände, Cliffs etc :p ) |
ein süßer kleiner Wuff, den wir auf der Cape Rd. trafen. Er humpelte und gehörte der Besitzerin eines kleinen Geschäfts am Hafen. |
auf der Weiterfahrt nach Tauranga gab es ebenfalls wunderschöne Orte zum verweilen, außerdem blieben wir fast liegen und tankten auf unseren letzetn Kilometern unfassbar überteuerten Sprit.. |
Als wir
Hastings ein paar Tage zuvor verlassen hatten fühlte ich mich direkt tausend
mal besser. Es ist ein so großes Geschenk die Schönheit Neuseelands zu sehen. Ich hatte mir immer einen Strand an einem
grauen Tag vorgestellt, in der Luft lag ein heller Nieselschleier, doch die
Luft war warm und es duftete nach frischem Gras. Die Wellen rauschten sanft vor
sich hin, jemand hielt mich wärmend im
Arm und die Musik von Louis Armstrong lief leise in einem Radio, während ich
zusah wie kleine Regentrofen über die Zeltwand rinnen........so ungefähr sah
ein kleiner Teil vom Paradies für mich aus. In Neuseeland war ich plözlich genau
dort und ich fühlte Ruhe und endlich etwas durch und durch Gutes. Aaaaach mit
Worten kann ich das nicht beschreiben, ich hatte einfach nie zuvor etwas fühlen
können. Endlich ein neues Kapitel für mich.
Das klingt
ziemlich nach diesem klischeehaften und phanatischen Geschwärme von wegen
Seelenheil und innerem Frieden, aber auf Phrasendeutsch wäre das wahrscheinlich
die passende Übersetzung hahaha
einfach alles war schräg als wir wieder nach Bay of Plenty kamen! |
Drei Stunden
später gab es eine letze panische Pinkelpause, denn wir befanden uns
unmittelbar vor_ TE PUKE_. Es war mehr als schräg dorthin zurück zu kehren.
Einige Sekunden nachdem wir das Ortschild passiert hatten lief es uns Dreien eiskalt
den Rücken runter! Te Puke, dieses verdammte Nest in dem wir den ganzen Januar
festhingen und abgammelten.. Was zum Hänker hatte uns nur geritten??
Kiwimenschen und ein Hauch von Gewissensbissen würde ich meinen. Colin (der
Neuseeländer aus TePuke) hatte uns damals in den Kriesenzeiten des Bongos echt
geholfen und Geburtstag sollte er auch bald haben. Wir planten also einige Tage
in der Bay of Plenty zu bleiben, erledigten einigen Krimskrams, skypeten, shoppten in
Tauranga und BANG..hatten einen Unfall mit dem Van. Aber ich meine,...wie
konnten wir auch die ganzen Zeichen übersehen die es zuvor gegeben hatte??? In
der ersten Nacht waren wir liegen geblieben, am Cape fast ein zweites Mal, mein Laptop war eine Woche zuvor total kaputt gegangen und ich verlor ALLE Daten.., außerdem
fuhren wir zurück nach Te Puke!!? und
einige Stunden vor unserem Crash sahen wir vom Highway aus ein kleines Flugzeug
abstürzen?!!WTF.......ich wusste doch dass das alles etwas zu bedeuten haben
musste. Es kam eigentlich selten vor, dass nur einer von uns beiden mit dem Van
unterwegs war, aber ich widmete diesen Tag meinen wild gewordenen Haaren, also
gingen Isi und Claudia ein wenig rumschlendern und ich erinnere mich ganz genau
, wahrscheinlich weil es mir so ungewohnt vorkam.....es war das erste und
einzige mal das ich gesagt hatte “fahr vorsichtig“. Vielleicht hätte ich es
einfach weglassen sollen ;p Eine Dame
raste also in unsere große Schiebetür hinein und damit war unsere
Langzeitinvestition dann auch dahin..
Wir
verbrachten nichts desto trotz noch einen netten Abend zu Colins Geburtstag und
trennten uns dann auf. WAS? Ja wir trennten uns. Isi setzte uns am nächsten morgen in Tauranga
aus, von wo aus wir den Bus über Hamilton nach Waitomo nahmen, um das legändäre
„Black Water Rafting“ zu machen. Am Abend wollten wir uns im 150 km entfernten
Taupo wieder treffen, dieser Plan beinhaltete das CA und Ich superweit durch das große Nichts trampen sollten. Was
unglaublicher Weise klappte, worüber wir sehr sehr glücklich waren. (Ich empfehle
es trotzdem niemandem weiter, vor allem nicht allein oder in europäischen
Ländern oder ununüberlegt)
Das Rafting war cool! Wir
zwangen uns zuerst in feuchte Neoprenanzüge und machten rückwärts-ins-Wasser-plumps
Übungen, dann ging es auch schon unter die Erde. Die Höhlen gingen bis 150m u.M.
und es war einfach toll. Wir sprangen von Felsvorsprüngen in dunkles,tiefes und
ins besondere eiskaltes Wasser; schwommen über bodenlose Krater und sahen
tausende Glühwürmchen ...
Zurück im Pink Floyed House. Colin fuhr total auf die Band ab und so ziemlich das ganze Haus war in Lila Tönen gestaltet. |
(In Neuseeland probierten wir viele neue, ziemlich merkwürdigeKombinationen aus. Ich weiß die Welt ist noch nicht bereit für meine progressiven Ideen, aber hier unsere besten Kreationen)
mein wunderhübscher Doodle der entstand als wir in Te Puke waren, da wir den ganzen Anrufen zufolge ganz furchtbar in Hastings vermisst wurden :D |
Vier Monate nachdem ich mir meine Dreads gemacht hatte sahen sie so aus. Es war Zeit für ein flottes Fix-up, welches ich mir in Te Puke gönnte :) |
Tante Isi beim stylen ^^ |
Skype.
So eine IRRE Erfindung, ohne Skype wüsste ich nicht wie ich es manchmal aushalten hätte sollen. Ich habe mich riesig gefreut mit euch allen zu quatschen! So viele Überraschungen ..Es tut so gut euch ab und zu zu sehen. Natürlich habe ich nicht alle hier photografisch festgehalten ;p ich weiß schon was mir sonst drohen würde hahaha
Trotzdem war es immerwieder unfassbar schön und witzig mit euch Gesichtern ;D
Dankiiii Paul, Maria, Sophie, Frances, Stormi, Franz, Tim, Nico, Canada-Isi, Franzi u.u.u. und an meine Lieben natürlich..
Der Perma-Skyper, der sich sogut wie jede Woche ein Paar Minuten für eine Gespräch unter Verrückten aufgehoben hat. oh man freue ich mich auf unsere Torten und alles was dazu gehört :) |
Meine Liebe.. für uns brauche ich keine Worte, dass was wir haben wird für immer bestehen. Du fehlst mir.. |
Die Verbingungsqualität deutscher Großstädte war immer weider überaus erfrischend hahaha. Während einem unserer Gespräche konnte man eine jüdische Hochzeit auf der Staße beobachten ?!! WTF |
Vom Rafting gibt es leider keine Bilder, wir waren schließich im/unter Wasser irgendwo tief unter der Erde ;P |
In Taupo
trafen wir uns am Abend mit Markus, einem Fellow mit dem Isi und Ich vor 9
Monaten, ganz am Anfang unserer Reise ans Cape Reinga gefahren waren. Es war
ein so schöner Abend und wir waren Pasta essen. Chicken Fettucino OH MEIN GOTT!!
War das leckerleckerlecker.
Am
nächsten Tag waren wir zurück in Hastings, und eine nette Spanierin wohnte
nun auch in Stock Rd. also statteten wir alle zusammen dem Themata Peak einen
nächtlichen Besuch ab und quatschten bis in die Puppen. Noch ein paar Tage bis
zum Arbeitsbeginn im Lilienpackhaus, ich malte ein wenig und wurde bemalt und schließlich
eines Abends stand der Mond blutend rot am Nachthimmel. Es war bezaubernd, und
unheimlich zur gleichen Zeit. Ansonsten hatte sich dort nicht viel verändert..
es war immernoch kalt und ungemütlich in Stock Rd, wir köchelten jeden Tag neue
low-budget Kreationen und „planten“ die verbleibenden Monate. Das einzig Gute war das nun überall
süße kleine Babykätzchen rumrannten :3 !!
währenddessern gab es jedenfalls plötzlich überall Ktzenbabys ^^ |
Zuccini mit Kräutercouscous und Morzarella an paschierten Tomaten ^^ |
Isi erwischte mich beim Falschparken ^^.. |
Nach dem
wir unseren ersten 11h Tag im Blumenzwiebelgewerbe endlich hinter uns hatten
blieb dann jedenfalls zu sagen..es war affenkalt, superlaut, die Arbeiter wirkten deprimiert
und die verdammten Mikrowellen im Pausenraum funtionierten allesamt nicht. Unbeachtet
dessen war es ein kontinuierlicher Job, wir verdienten dadurch ganz gutes Geld
und die Zeit verging ..an manchen Tagen sogar medium langsam. Es wurde kälter
und kälter, wir sahen 6 Tage die Woche keinen Sonnenschein und sehnten uns nach
den freien Sonntagen, die wir dann aber irgendwie auch nur im Bett verbrachten.
Nach zwei Wochen war es soweit das Claudia uns verlassen sollte, ihr Flug
zurück nach Deutschland würde bald gehen daher brach sie auf in Richtung
Südinsel, von wo aus sie uns dann immer wieder mit verrückten Geschichten versorgte
:D Es war so ein komisches Gefühl ihr auf wiedersehen zu sagen, nach sooooo
vielen Monaten des zusammen reisens und dem schwachsinnigen Spaß..wir
verbrachten den Abend zusammen und erzählten über alles was wir die letzten
Montate gemacht hatten, wir lachten uns halb tot. So viele kleine Dinge die wir
schon völlig vergessen hatten!, am Ende weinten wir doch beide ;) Noch trauriger wurde ich als Isi am selbigen
Tag in ein richtiges Haus im Zenrtum Hastings gelegen umzog, da es so kalt war,
dass sie einfach nicht gesund wurde. Nun saß ich da, allein mit meinem überaus
stressigen Zimmergenossen..aber zum Glück gab es Cristina, die liebenswerteste
Spanierin, die über die Saison nach Hastings gekommen war um zu arbeiten. Eine
Weile später hatten wir eine kleine Party in Stock Rd, wir feierten die
Einbürgerung einer malaysischen Freundin und einige andere kleine Ereignisse,
die im Alltagstrubel untergegangen waren.
Irre, dass endlich mal was los war hahaha, auch wenn wir halb 11 alle
ins Bett fielen und schliefen..
Das ist so ziemlich Alles was ich euch von Lilypackhouse zeigen kann. Es war nicht erlaubt zu fotografieren es reichte uns ohnehin schon die Blumenzwiebeln Tag und Nacht vor Augen zu haben :P |
Es fühlte sich so an als ob sich endlich alles
ein wenig bessern würde, was mir definitiv gefiel!
Am Freitag darauf nach Arbeitsschluss gab es spontan Beer&Pizza,
wobei wir Bas (den zweiten Chef) und die beiden holländischen Praktikanten
Arnout und Martijn besser kennen lernten. Das Packhaus war übrigens ein holländisches
Unternehmen und um ehrlich zu sein, war es ein Genuss endlich mal wieder auf
ein paar normale, nicht so indische Leute zu treffen. Ihr müsst verstehen das
Isi,Crsitina,Ich und Veronica (eine witzige Tschechin die schon länger mit uns
zusammen arbeitete) die einzigen Europäer weit und breit zu sein schienen. Samstag
sollte es überraschender Weise wieder eine Party in Stock Rd geben, also luden
wir die drei natürlich ein. Wir entschieden jedenfalls spontan nach Napier in
einen Club zu fahren. Zu sechst quetschten wir uns also in Bas’s Auto, ich lag
quer über der bereits vollbesetzen Rückbank, als uns die Polizei anhielt und
Isi charmant eine Jacke über meinen Kopf warf. Uns allen stockte der Atem als
der Officer hineinleuchtete und lediglich fragte wieso sie nicht angeschnallt
war :D In Napier tanzten wir uns bis um 3 Uhr morgens die Füße wund und
warteten danach vergeblich auf eines der nicht existierenden Taxis. In Bas’s
Auto erzählten wir noch ewig bis wir einschliefen und irgendwann am morgen in
unsere Betten fielen. Was für ein Wochenende!.. laberlaber ja ich weiß, aber
gerade schmunzle ich über viele Details, die mir wieder einfallen ;p
Der nächste
Abschied stand kurz bevor, Isi flog für drei Wochen nach Kanada um ihre Familie
zu sehen und auch Cristina wollte sich bald auf den Weg nach Hause machen...logischer
Weise zelebrierten wir diese tragischen Abschiede entsprechend :D An Isi’s
letztem Abend wollten wir alle zusammen essen gehen, natürlich bestand unsere
imense Horde an indischen Freunden darauf mitzukommen. Das ganze war, wie
vorhergesehen, eine ganz ganz furchtbare Idee also verdrückte sich die Meute in
ein indisches Restaurant (logisch..) und wir vier hatten einen superschönen
Mädelsabend mit sehr unveganen Gerichten und köslichen Desserts! :3
In Auckland ging es für Isi mit dem Chaos
weiter. In 8 Monaten hatten wir es irgendwie geschafft 46kg Klamotten und
anderen Klimbim zu erwerben, was sich nach Verlust des Ramsch-Autos als etwas
unpraktisch erwies. Unser genialer Plan alles in einem monströsen Koffer zu
stopfen und dann über Kanada nach Deutschland zu befördern... klappte nicht.
Wegen dem übergroßen 42kg-Gepäckstück musste sie speziell einchecken und drei meiner
aüßerst komprimierten Kleidungsbündel zurücklassen. Irgendwann kam sie doch
noch in Kanada an und verbrachte drei tolle und ebenfalls chaotische Wochen mit
ihren Lieben. Ich saß wieder auf meinem 23kg Stoffberg und musste einen neuen
mindestens genauso genialen Plan schmieden den Kram los zu werden. Es erwieß
sich daher als unheimlich praktisch, als ich herausfand, dass die große
Maschiene des Packhouses nach Saisonschluss zurück nach Holland gebracht wird.
Ich packte also alles in einen riesen Karton und verschiffte es zum Packhouse
in Amsterdam. Auf jedenfall schon mal etwas näher an Zuhause
als Neuseeland.^^
Auf einmal
war ich wirklich allein in NZ und ich freute mich plötzlich, dass ich die Zeit
im Packhouse etwas mehr totschlagen konnte, doch das sollte auch nicht mehr
lange so sein. Neun Tage später war die Saison sogut wie vorbei und von Tag zu
Tag wurden wir weniger auf Arbeit..das einzig Gute war die damit verbundene
Staffparty am übernächsten Wochenende. Cristina verließ Hastings am Sonntag
darauf, also beschlossen wir noch einmal feiern zu gehen und hatten eine
wirklich lange Samstag Nacht :D So lang das ich nur 2 Stunden schlief bevor ich
sie früh zum Flughafen fuhr.
(Martijn, Cristina,me,Veru and Arnout) Farewell Cristina! Was für eine verrückte Nacht.. I MISS U GUY'S |
Es war
schrecklich, alle verschwanden nach und nach nur ich blieb allein zurück mit
einem Berg schräger Inder ... also beschloss ich die Katzen in mein Zimmer
einziehen zu lassen und skypte mit einigen Leuten die ein scheinbar so
stressiges Leben haben, dass es viel zu selten vorkam. Drei Wochen wollten
einfach nicht vorüber gehen, aber endlich war Samstag. Partysamstag ^^ Das
Packhouse hatte fast 3000$ für die Bar gestellt, was vllt einer der Gründe war
weshalb die ganze Arbeiterschaft plötzlich so lustig war. Es war so ein legendärer
Abend, wir spielten Bowling, tranken alles mögliche von Champagne bis zu
Canadian Dry,..wir headbangten, sangen, verprügelten eine Jukebox, ‘luftguitarrten‘
und ich redete mit dem Packhouse
Chef über professionelles Bowling!?
Irgendwie gelangten wir dann zu 8 in Bas’s Auto zum Haus der Holländer, wo die
Party weiterging. Fragt mich nicht wie, aber die Putzfrau war dann auch
aufeinmal dort und noch einige andere Packhouse people^^ Es war so eine verdammt
irre Nacht. Cameron (der Kiwi der auch in Stock Rd. lebte) rannte aufeinmal ohne
Shirt aber voller Bodylotion herum, setzte sich hin und schlief einfach ein,
irgendwoher kam Konfetti, ich sah Veronika mit einem tschechischen Freund
erzählen und mindestens 15 andere Leute tanzten wie wild durch das Wohnzimmer.
Es entstanden eine Menge echt verstörrender Fotos :D Ich war irgendwann hundemüde und fand ein
leeres Zimmer inklusiver zweier großer, freier Betten in denen ich dann wie ein
Baby einschlief. Am Morgen wachte ich auf, es war traumhaft. Es war ruhig,
Sonnenstrahlen blinzelten über meine Haut, Vögel zwitscherten, ich lag in einem
riesigen weichen Bett und alles duftete frisch und sauber. Plötzlich wurde ich in voller Lautstärke mit
System of a Down beschallt, ich ging ins Wohnzimmer, in dem es nicht so frisch
und sauber aussah und Cameron immernoch in der gleichen Pose schlief. Nachdem
aufgeräumt war fanden wir auch sein Shirt wieder, irgendwer hatte den Boden
damit gewischt xD Ziemlich hungrig entschieden
wir fünf (Bas,Martijn, Arnout, Cameron und Ich) nach Napier zu fahren und zu
Brunchen. Veronika kam dann auch noch und draußen war es einfach perfekt. Der
perfekte Sonntag..es war grau und nieselig, wir saßen im warmen mit Blick auf das aufgewühlte Meer und
schlemmten vor uns hin :> Wir erzählten über letzte Nacht und entdeckten
Fotos an die sich keiner erinnern konnte :D
Wirklich PERFEKT war der Sonntag aber erst
als wir dann Abends ins OceanSpa fuhren und den Hangoversonntag damit
ausklingen ließen in den Hotpools vor uns hin zu blubbern. Eines
meiner 'sweet-as'sten Wochenden in
Neuseeland!!
Die
reguläre Arbeit im Packhouse war kurz darauf vorbei und wir begannen die
gigantische Maschiene zu reinigen damit sie umgebaut werden konnte für den
Pflanzbestand. Weitere drei Wochen sollten wir nur mit mini kleinen
Blumenzwiebeln arbeiten, die im Frühjahr als neue Saat dienen sollten.
Unerwarteter Weise war das noch eine Million mal schlimmer als die normalen
Zwiebeln!!! Ich hasste es so sehr, dass ich etwas erleichtert war als ich nach
4 Tagen gefeuert wurde. Ganze neun Wochen in dieser Dunkelkammer waren für mich
mehr als genug! Andererseits bedeutete es weniger Geld, dafür aber zu viel
Zeit..und die schlaflose Seite an mir kam wieder zum vorschein.
Langsam
wurde es wieder wärmer draußen und die ersten Bäume standen bald darauf in
voller Blüte. Ich diskutierte nächtelang mit Cameron über das Unsiversum und
ungeklärte Phänomene, gesprächige Cidre-Abende mit Veronika, Kriegstelefonate mit diversen Autoversicherungen usw. ...
Währenddessen trafen sich also die anonymen frustrieten in Stock Rd. ;p |
Zeit zum Briefe schreiben hatte ich auch ein bisschen ;) |
und Zeit zum Haare machen auch .. |
UND ES WAR DIESE KATZE°...die mich die letzten 4 Monate davon abhielt den nächsten Blogg zu schreiben ^^! Tina, dieser verschmuster Fellbausch.. |
und Zeit für ein Roast-Leg-Of-Lamb-Family-Dinner hatten wir auch ;) |
Irgendwann hatte ich meine Isi dann endlich wieder zurück und wir konnten endlich wieder ne Menge Unsinn anstellen .. |
Muss schon
irgendwie komisch gewesen sein nach drei Wochen Urlaub in Kanada zurück nach
Neuseeland zu fliegen anstatt nach Deutschland :p Erstmal wieder angekommen
hatten wir einiges nachzuhohlen, schauten Bilder an und hatten uns
suuuuuuuuuuuuperviel zu erzählen. Ich kann mir mit niemandem sonst vorstellen
hier zu sein. Isi ist so vieles für mich, ich weiß auch nicht aber es ist
besonders. Vllt weil du besonders verrückt bist und daher ganz gut zu mir
passt^^....
weh getan hat es trotzdem :p .. |
Das ist es. Ganz schlicht, klein, genau so wie ich es aufkritzelte hatte. Das südliche Kreuz des Sternenhimmels über Neuseeland. |
Wir
hatten unsere Pläne jedenfalls gemacht und die Flüge gebucht, in einer Woche
wollten wir Hastings endgültig verlassen und weiterreisen. Wir waren alle
Möglichkeiten durchgegangen die Südinsel zu durchqueren und alle waren nicht
gerade praktisch oder es gab immer einen Haken, bis sich Veronika entschied mit
uns mit zu kommen. Sie war nun über zwei Jahre in Hastings und entschied das es
Zeit war zu gehen... Also packten wir alle unsere Sachen, feierten einen
gebührenden Abschied auf indische Art - das hieß mit rießen Feuer und vielen
Indern die merkwürdig schreiend darum herum tanzten ;p
Die letzen sechs Monate lebten wir wie eine
Art Familie zusammen und waren durchaus gute Freunde geworden, trotzdem war es
immer wieder eine Herausforderung die kulturellen Unterschiede zu akzeptieren
und voneinander zu lernen. Palli, Sharn und Love hießen die drei Jungs die uns „the
Taste of India“ zeigten. Das ich in Neuseeland mehr über Indien anstelle alles
anderem lernen würde hätte ich nicht erwartet, aber um ehrlich zu sein die meisten Dinge in Neuseeland hätte ich
niemals erwartet^^. Ich könnte weitere 10 Seiten schreiben..
Sicherlich mag all das auch dazu beigetragen haben das wir entschieden
im November nicht zurück zu kommen sondern nach India zu fliegen. Ein Land wie
es schockierender und differenzierter nicht sein könnte. In keinster Weise
vergleichbar mit allem was ich zuvor gesehen habe. Ein Land in das man nicht
blauäugig reisen sollte, dennoch sind wir voller Neugier und Respekt es kennen
zu lernen.
Natürlich
ist das nicht das Ende des Bloggs ;D Wir sind nun seit ca. 3 ½ Wochen auf der
Südinsel und reisen was das Zeug hält :D Ja ich bin ziemlich nachgiebig gewesen
mit dem Geschreibe, ich weiß. Ich verrate noch nichts, aber ich kann euch sagen
das die Südinsel gewinnt! Es ist unfassbar schön daher werden die nächsten
Beiträge definitiv eher was fürs Auge ;) Ganz viele
liebe Grüße an euch alle und bis bald! Irgendwann..